Dialektförderung
Dialektförderung als Schlüssel zur erfolgreichen Integration
Warum regionale Sprache zählt
- von Samantha Krzyzanowski
In einer globalisierten Welt, in der internationale Fachkräfte eine immer größere Rolle spielen, stellt die Sprachbarriere eine der größten Herausforderungen für die Integration dar. Besonders in der Pflegebranche, wo die Kommunikation mit Patienten essenziell ist, kann der Umgang mit Dialekten zu Missverständnissen führen. Doch was, wenn gerade die Förderung dieser regionalen Sprachformen der Schlüssel zur erfolgreichen Integration ist?

Warum ist Dialektförderung in der Pflege so wichtig?
Sprachkurse für ausländische Fachkräfte konzentrieren sich meist auf Hochdeutsch. Doch im Alltag sprechen viele Menschen eine regional gefärbte Variante dieser Sprache – oft mit eigenen Ausdrücken, Verkürzungen oder sogar einem ganz eigenen Satzbau. Gerade ältere Menschen, mit denen Pflegekräfte täglich in Kontakt stehen, kommunizieren häufig in ihrem Heimatdialekt. Wer diesen nicht versteht, läuft Gefahr, Missverständnisse zu erleben und soziale Distanz zu erzeugen.
Die Dialektförderung hilft dabei, diesen Kommunikationsbruch zu überbrücken. Es geht nicht darum, dass ausländische Fachkräfte einen Dialekt perfekt sprechen, sondern darum, ihn zu verstehen. Dadurch fällt es leichter, auf Augenhöhe zu kommunizieren und eine tiefere Verbindung zu den Menschen herzustellen.
Wie trägt Dialektförderung zur Integration bei?
Integration bedeutet nicht nur, die Sprache eines Landes zu beherrschen, sondern auch dessen kulturelle Eigenheiten zu verstehen. Dialekte sind ein wichtiger Teil der regionalen Identität. Wer sich mit ihnen auseinandersetzt, zeigt Interesse und Respekt gegenüber der Kultur vor Ort. Dies kann helfen, Vorurteile abzubauen und die gesellschaftliche Akzeptanz für zugewanderte Fachkräfte zu stärken.
Zudem erleben viele Migrantinnen und Migranten durch Sprachbarrieren eine soziale Isolation. Wenn sie den Dialekt ihres Umfelds besser verstehen, wird es ihnen leichter fallen, Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen sowie Patientinnen und Patienten zu führen. Dadurch entsteht eine höhere Sicherheit im Umgang mit der Sprache und eine größere soziale Eingliederung.
Ein innovativer Ansatz: Gehörtraining für Dialekte im süddeutschen Raum
Das Dialekttraining ist eingebettet in das ganzheitliche Lehrkonzept des 360 Kompetenzteams, das auf praxisorientiertes, kultursensibles und berufsbezogenes Lernen setzt. In kleinen, interaktiven Lerneinheiten kombinieren wir gezieltes Gehörtraining mit alltagsnahen Beispielen und einem strukturierten Kursskript. Dabei steht nicht nur das reine Sprachverständnis im Mittelpunkt, sondern auch das kulturelle Einfühlungsvermögen im Umgang mit Patient:innen und Kolleg:innen.
Durch den Einsatz authentischer Audioaufnahmen, Rollenspiele und Übungen aus dem Pflegealltag fördern wir ein natürliches Sprachgefühl und bauen Unsicherheiten gezielt ab. So entsteht ein Lernprozess, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern Integration aktiv erlebbar macht. Das Programm ist speziell für die Anforderungen im Pflegebereich entwickelt und unterstützt Fachkräfte dabei, mit mehr Selbstvertrauen und Sicherheit im Berufsalltag zu agieren.
Kursinhalte im Überblick:
- Überblick über die Dialektvielfalt in Deutschland
- Fokus auf süddeutsche Dialekte wie Bayerisch und Schwäbisch
- Erlernen von Bildungsregelmäßigkeiten zur besseren Erkennung sprachlicher Muster
- Unterstützung durch vielfältige authentische Sprachbeispiele
- Vermittlung regional geprägter Begriffe zu den wichtigsten Themen im Pflegealltag (z. B. Körperpflege, Ernährung, Befinden, Schmerzäußerung, Umgang mit Angehörigen)
- Arbeit mit einem speziell entwickelten Kursskript zur strukturierten und praxisnahen Umsetzung der Inhalte
- Kulturelle Einblicke in regionale Lebensweisen und Kommunikationsgewohnheiten
Ein gezieltes Gehörtraining für Dialekte kann ausländischen Fachkräften helfen, die wichtigsten Merkmale der lokalen Sprache schneller zu erkennen. Dabei lernen sie, wiederkehrende Muster zu identifizieren und die Bedeutung von typischen Dialektwörtern im Kontext zu erschließen. So entwickeln sie ein besseres Sprachverständnis, ohne selbst aktiv den Dialekt sprechen zu müssen. Das 360 Kompetenzteam hat genau hierfür ein spezielles Dialekttraining mit authentischen Sprachbeispielen entwickelt, das ausländischen Fachkräften hilft, die regionalen Sprachvarianten besser zu verstehen. Dieses innovative Programm wird ab Herbst 2025 auf den Markt kommen und gezielt dabei unterstützen, sprachliche Barrieren abzubauen und die Integration im Arbeitsumfeld zu erleichtern. Der Fokus liegt dabei auf dem süddeutschen Raum, da hier Dialekte noch einen hohen Stellenwert im Alltag besitzen und somit eine wichtige Rolle im sozialen und beruflichen Miteinander spielen.
Vorteile für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
Für Arbeitgeber bietet die Dialektförderung zahlreiche Vorteile:
- Weniger Fluktuation: Eine bessere Integration sorgt für eine langfristige Bindung ans Unternehmen.
- Bessere Verständigung: Missverständnisse im Pflegealltag werden reduziert.
- Mehr Vertrauen: Patienten fühlen sich wohler, wenn sie in ihrer gewohnten Sprachweise kommunizieren können.
- Schnellere Integration: Neue Fachkräfte fühlen sich schneller sicher und angenommen.
- Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit: Wer sich verstanden fühlt, bleibt eher im Unternehmen.
Fazit
Dialektförderung ist ein oft unterschätztes, aber wirkungsvolles Instrument zur erfolgreichen Integration ausländischer Fachkräfte. Sie stärkt nicht nur das Sprachverständnis, sondern fördert auch die soziale Eingliederung und Akzeptanz im Arbeitsumfeld. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die gezielt in Sprachfördermaßnahmen investieren, profitieren von zufriedeneren Mitarbeitern und einer besseren Patientenerfahrung. Ein wichtiger Schritt in Richtung einer offenen, integrativen Gesellschaft!
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